Wie funktioniert eigentlich …
... eine Überlastkupplung?

In elektrischen Antrieben schützt ein kleines, aber clever konstruiertes Bauteil den Elektromotor sowie die Getriebebauteile vor Schäden durch plötzliche Überlast: die Überlastkupplung. Wir haben mit Konrad Lory gesprochen, Produktmanager und Leiter des technischen Vertriebs in der Division Automotive, der uns das Prinzip des intelligenten Schutzmechanismus erklärt.
Konrad, was ist eine Überlastkupplung?
Konrad Lory — Stellt euch vor, zwei Zahnräder sind fest miteinander verbunden. Wenn plötzlich zu viel Kraft auf sie wirkt, könnte etwas brechen. Genau das verhindert die Überlastkupplung – sie gibt in solchen Momenten kontrolliert nach und schützt andere Komponenten. Man kann sie sich wie einen eingebauten Sicherheitsmechanismus vorstellen. Entwickelt wurde die Kupplung gemeinsam mit einem Automobilkunden, der genau diesem Problem im Antriebssystem vorbeugen will – HOERBIGER lieferte die passende Lösung.
Das musst du uns genauer erklären …
KL — Im Inneren der Kupplung befinden sich mehrere Stahlscheiben und eine sogenannte Tellerfeder, die alle Komponenten fest zusammenhalten. Wird eine bestimmte Kraftgrenze überschritten, „rutscht“ die Kupplung durch, – die Kraftübertragung wird unterbrochen, und empfindliche Bauteile bleiben unversehrt – etwa wenn ein Fahrzeug über einen hohen Randstein fährt, das Rad kurzzeitig den Bodenkontakt verliert und dann mit voller Traktion wieder aufsetzt.
Lässt sich eine Überlastkupplung mit einer normalen Kupplung vergleichen?
KL — Nein, denn sie hat eine völlig andere Aufgabe. Eine normale Kupplung verbindet oder trennt gezielt zwei Komponenten – etwa beim Gangwechsel. Die Überlastkupplung hingegen greift nur im Notfall ein, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Sie ist technisch anspruchsvoll – aber genau dann, wenn sie gebraucht wird, macht sie den entscheidenden Unterschied.
Wird sie auch in anderen Bereichen eingesetzt?
KL — Ja, vor allem dort, wo hohe Kräfte wirken – etwa in Industrieanlagen. Auch dort verhindert sie Schäden an Motoren, Getrieben oder anderen kritischen Komponenten und trägt damit wesentlich zur Sicherheit und Effizienz des Gesamtsystems bei.
Was macht eine gute Überlastkupplung aus?
KL — Das Zusammenspiel der Materialien ist entscheidend: Die Oberflächenbeschaffenheit der Stahlteile, die Federcharakteristik und das verwendete Öl beeinflussen Lebensdauer und Funktion maßgeblich. Nur wenn alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind, arbeitet die Kupplung zuverlässig.
„Die Oberflächenbeschaffenheit der Stahlteile, die Federcharakteristik und das verwendete Öl beeinflussen Lebensdauer und Funktion einer Überlastkupplung maßgeblich.“
Division Automotive